Winternacht



      Verschneit liegt rings die ganze Welt,
      Ich hab’ nichts, was mich freuet,
      Verlassen steht der Baum im Feld,
      Hat längst sein Laub verstreuet.

      Der Wind nur geht bei stiller Nacht
      Und rüttelt an dem Baume,
      Da rührt er seinen Wipfel sacht
      Und redet wie im Traume.

      Er träumt von künft'ger Frühlingszeit,
      Von Grün und Quellenrauschen,
      Wo er im neuen Blütenkleid
      Zu Gottes Lob wird rauschen.

      Joseph von Eichendorff