Visionäre, gibt es das noch?

      Visionäre, gibt es das noch?

      Gibt es eigentlich noch Visionäre?

      Und wenn, würde man sie überaupt noch erkennen, in der großen Flut geistiger Diarrhoe, die täglich über uns zusammenbricht?

      Ich meine, so ein richtiger Visionär, der seiner Zeit weit voraus ist und sich Gedanken um Dinge macht, über die sich noch kein anderer Gedanken gemacht hat.
      So ein Universalgenie, wie es einst Leonardo da Vinci war.

      Kennt jemand so einen?

      Also ich nicht.

      Oder gibt es mittlerweile zuviele Visionäre, daß sie gar nicht mehr auffallen?

      Jules Verne war vielleicht auch eine Art Visionär, aber doch nicht vergleichbar mit Leonardo.

      Sind SF-Autoren am Ende alle Visionäre?

      Das finde ich zu platt. Mit all den technischen Errungenschaften unserer Zeit, bedarf es nicht viel Phantasie um den Bogen weiterzuspannen.
      Da war Leonardo aus anderem Holz geschnitzt.
      Seine Gedanken haben völlig neues erschaffen. Und möglicherweise war Otto Lilienthal gar nicht der erste Mensch, der geflogen ist.
      Denn Leonardos Zeichnungen haben sich als funktionstüchtig erwiesen. Und es gibt Hinweise, daß er es vielleicht auch selber getestet hat.
      Doch genaues weiß man nicht, es ist im Dunkel der Geschichte verschwunden.

      War Leonardo vielleicht ein Zeitreisender?
      Hat er einen Blick in die ferne Zukunft werfen können?
      So wie einst Richard Carpenters Catweazle?

      Spekulationen.

      Doch was ist heute?
      Würde Leonardo heute noch wahrgenommen werden?
      Oder würde er als Spinner abgestempelt und nicht mehr beachtet?

      Würde man ein Genie heute noch erkennen, zwischen all den Schwurblern, Flacherdlern und Reptiloidengläubigen?


      Ich denke das es immer noch Visionäres gibt. Wen man bedenkt, wie viele Dinge in den letzten 4-5 Jahrzehnten erfunden wurden und welche Stand diese Dinge heute haben.
      Es ist nur so das heute Visionäres schnelle zu Alltäglichem wird, der europäische Kontinent, seit Jahrhunderten in Krieg und Feindschaft liegend, in Freundschaft und Freiheit geeint? Heute so alltäglich das gewisse es wieder zurückbauen wollen. Man kann in Echtzeit mit fast jedem Menschen dieses Planten reden und binnen weniger Stunden überall sein? Heute alltäglich. Menschen die in das (erdnahe) Weltall fliegen? Zwar nicht Alltäglich aber dennoch nichts Außergewöhnliches mehr.
      All das war vor wenigen Jahrzehnten noch nicht möglich.

      Was heute von da Vincis Zeiten unterscheidet ist in meinen Augen das die Ideen nicht in Büchern landen und einige hundert Jahre später die Menschen darüber Staunen sondern das die Ideen umgesetzt werden.
      Naja, alltägliches war immer schon einmal Visionäres. Die Klapphandys die es in den 2000dern gab, die waren nach den Kommunikatoren aus Star Trek nachempfunden. Und in 1966 war die Idee dahinter sicher Visionär. Genau so wie binnen Sekunden alles über einen Planeten/Körper/Krankheit/Gegenstand wissen zu war damals sicher auch Visionär. Und hat zur Erfindung von Medizinischen Geräten und Projekten wie Hubbel geführt.

      Was ich sagen will, die zeitliche Abstände zwischen "Visionäre Gedanken" und "alltäglich Benutzt" sind heute deutlich kürzer als noch vor hundert, zweihundert oder mehr Jahrhunderten.

      Auch die Gedanken einiger Heute sind weiter als wie wir derzeit umsetzten könnten, nur ein paar Sachen: Weltraumlifte, Teleporter, Generationsraumschiffe die in andere Sternensysteme fliegen. Theoretisch zwar machbar, in Grundlagen umgesetzt aber noch nicht in dem Visionären Umfang machbar.
      Das ist richtig, allerdings muss man heute (aufgrund der Entwicklung) deutlich mehr wissen, um Visionäre Ideen zu Entwickeln. Daher halte ich es für Unwahrscheinlich das man heute noch in mehr als einer, maximal zwei Bereichen wirklich fortschrittliche Dinge als einzelne Person entwickeln kann.
      Hat nicht jeder Mensch Visionen? Wie sehen eure Visionen aus? Denkt ihr eher global oder doch eher persönlich? Wollt ihr zu den Sternen fliegen oder glücklich leben? Visionen sind nichts anderes als Gedanken, die versuchen, einen fruchtbaren Boden zu finden auf dem sie wachsen können.
      Also, auch wenn ich Helmut Schmidt sonst sehr bewunderne kann ich seinem Satz "Wer Visionen hat sollte zum Arzt gehen" nicht zustimmen. Ich selber habe durch aus Visionen (sowohl auf persönlicher Ebende [wo möchte ich hin] als auch auf gesellschaftlicher Ebende).